Zahnjournal Ausgabe 14 / April 2017

Analog oder digital? –
Der Zahntechniker beherrscht Handarbeit und High-Tech

Moderne digitale Mess- und Analyseverfahren und die computergestützte Fertigung mit CAD/CAM unterstützen die Fachleute bei der Herstellung von Zahnersatz. Gleichzeitig erfolgt die Fertigstellung überwiegend in Handarbeit. Schließlich ist das Endprodukt ein Einzelstück, das passgenau für den Patienten angefertigt wird. Ohne Handarbeit wäre diese Qualität mit High-Tech allein nicht umzusetzen. - Begleiten wir einen Zahntechnikermeister aus einem unserer Innungsbetriebe bei der Herstellung einer Krone, die aus der Vollkeramik Zirkonoxid angefertigt werden soll.

Welche High-Tech-Helfer gibt es im Labor?

Um neu entwickelte, moderne Materialien zu verarbeiten, stehen dem Dentallabor High-Tech-Systeme wie Dental-Scanner, Konstruktionssoftware und Fräsmaschinen zur Verfügung.

Wo beginnt der Prozess?

Der Zahnarzt nimmt zu Beginn Abdrücke von beiden Kiefern, die dem Zahntechniker als Vorlage für die Krone dienen. Zunächst fertigt er nach den Abdrücken ein Gipsmodell, das die Situation im Mund des Patienten möglichst exakt abbildet. Im Artikulator werden anhand dieses Modells die Kaubewegungen simuliert. Dies garantiert, dass sich die Krone harmonisch in das Gebiss einfügen wird.

Mit welchen Daten wird geplant?

Alle bisher ermittelten Daten fließen in die weitere, digitale Planung ein. Dazu scannt der Zahntechniker das Modell ein. Die CAD-Software zeigt die Daten als hochpräzise 3D-Aufnahmen. Auf dieser Grundlage plant er anschließend Größe und Form der Krone als virtuelle Konstruktion. Entsprechend fertigt die Fräseinheit (CAM) die Krone nach den Planungsdaten vollautomatisch und schnell aus einem Keramikblock.

Wo bleibt die Handarbeit?

Anschließend steht die Feinarbeit per Hand an - mit besonderem Augenmerk auf die nahtlosen Übergänge zur übrigen Zahnsubstanz und der Gestaltung der Kauflächen. Auch bei der folgenden Verblendung sind präzise Handarbeit und ein geschultes Auge gefragt, denn für ein hochwertiges Ergebnis passt der Zahntechniker den Zahnersatz hinsichtlich Farbe und Lichtdurchlässigkeit exakt den natürlichen Zähnen an. Dazu trägt er verschiedene dünne Schichten als Haft- und Farbgrundlage auf das Gerüst auf und verarbeitet im Anschluss mehrere Keramikmassen übereinander in unterschiedlichen Farben.

Wo endet die Behandlung?

Nachdem die Krone gebrannt und glasiert wurde, wird sie in die Zahnarztpraxis geliefert. Dort sorgt der Zahnarzt für die genaue Anpassung und befestigt die Krone endgültig. Ab jetzt ist der Patient für den Erfolg der Behandlung zuständig. - Denn: Pflegt er den Zahnersatz gründlich, hält der viele Jahre.